Gerichtsprozess um Steuerhinterziehung: Shakira bekennt sich schuldig
Sechs Jahre lang lief gegen Shakira ein Verfahren wegen Steuerhinterziehung. Die kolumbianische Sängerin soll falsche Angaben zu ihrem Wohnsitz gemacht haben. Jetzt bekennt sich die 46-Jährige schuldig und muss dem spanischen Staat einen Betrag in Millionenhöhe zurückzahlen. Nach dem Urteil sagt sie in einer Erklärung: "Für mich bedeutet es heute einen Sieg, dass ich meine Zeit zurückgewinne."
Wie der unter anderem der Spiegel und die spanische Sportzeitung Marca berichten, wurde der Prozess gegen die Sängerin eingestellt. Shakira hatte sich nach sechs Jahren schuldig bekannt und einer Geldstrafe in Höhe von 7,3 Millionen Euro sowie einer Bewährungsstrafe von drei Jahren zugestimmt. Ursprünglich hatte die Staatsanwaltschaft acht Jahre Haft und eine Geldstrafe von 23,8 Millionen Euro gefordert.
Gerichtstermin endet nach wenigen Minuten
Der Gerichtstermin, zu dem Shakira persönlich erschien, fand in Barcelona statt und war nach nur wenigen Minuten vorbei. Dreimal antwortete die Sängerin mit einem leisen "Ja" und wurde dann entlassen. Damit bekannte sich die zweifache Mutter schuldig, nachdem sie die Vorwürfe lange zurückgewiesen hatte.
Was wurde Shakira genau vorgeworfen?
Der Hintergrund: 2011 soll Shakira zu Ex-Mann Gerard Piqué gezogen sein, als steuerlichen Wohnsitz jedoch bis 2015 die Bahamas angegeben haben. Zwischen 2012 und 2014 habe die Musikerin somit insgesamt 14,5 Millionen Euro Steuern hinterzogen. Wie Spiegel berichtet, hielten ihre Anwälte mit dem Argument dagegen, dass sie bis 2014 ein "Nomadenleben" geführt und ihr Geld mit internationalen Tourneen verdient habe. Erst 2015, bevor ihr zweiter Sohn zur Welt kam, sei sie dauerhaft nach Spanien gezogen.
Shakira gibt Erklärung ab
In ihrer anschließenden Erklärung sagte sie, sich nicht weiter wegen eines gerichtlichen Prozesses verausgaben zu wollen. "Ich hatte zwei Optionen: Entweder bis zum Ende kämpfen oder das Kapitel hinter mir lassen und nach vorn schauen. Ich bin zu dem Schluss gekommen, dass es kein Triumph ist, zu gewinnen, wenn der Preis ist, dass man so vieler Jahre seines Lebens beraubt wird." Weiter sagte sie: "[...] Für mich bedeutet es heute einen Sieg, dass ich meine Zeit zurückgewinne. Was bringt es, ein Verfahren zu gewinnen, wenn ich 10 oder 15 Jahre lang kämpfen muss und dabei alles verliere."