"Extra süß sauer": Wie bleibt man im Fußballgeschäft so bodenständig?
"Extra süß sauer" ist der Podcast von Sarah Richmond und Julian Weigl. Regelmäßig beantworten die Moderatorin und der Gladbach-Profi Fragen ihrer Fans. Diesmal geht es um die Frage: "Wie bleibt man im Fußballgeschäft so bodenständig?"
Von der Außenwelt als bodenständig wahrgenommen zu werden, ist nicht einfach, wenn man viel Geld hat und dazu noch in der Öffentlichkeit steht. Julian Weigl und Ehefrau Sarah Richmond scheinen das aber geschafft zu haben und erklärten in ihrem Podcast, ihre Ansichten dazu. "Es hängt sehr viel mit der Herkunft zusammen, also wie man aufgewachsen ist. Und davon, wer in der Zeit, in der du deinen Durchbruch hast, an deiner Seite steht", begann die 26-Jährige zu erzählen.
"Das größte Kompliment, das man uns machen kann"
Das Paar ist stolz darauf, als bodenständig wahrgenommen zu werden. "Das ist das größte Kompliment, das man uns machen kann, denn Bodenständigkeit liegt auch immer im Auge des Betrachters. Und es gibt trotzdem welche, die sagen würden, dass es nicht so ist", erklärte Weigl und bezog sich dabei auf "fette Karren und große Häuser", die oft Neid bei denen hervorrufen, die diesen Luxus nicht genießen können oder jahrelang dafür sparen müssen. Um "geerdet" zu bleiben, halfen den Beiden vor allem die eigenen Eltern.
"Das hat manchmal schon genervt"
Weder Sarah Richmond noch Julian Weigl stammen aus einem reichen Elternhaus. Vor allem der Vater des defensiven Mittelfeldspielers machte seinen Sohn zu Beginn oft darauf aufmerksam, wie viel er gerade für etwas ausgab. "Er hat mir dann immer ausgerechnet, wie lange er dafür hätte arbeiten müssen." Oder er war schlicht verwundert über den Preis: "Das kann nicht sein, ich glaube, die haben dir da 'ne Null zu viel draufgepackt", zitierte Weigl seinen Papa. Die erste teure Uhr nach Weigls Wechsel zu Dortmund 2015 sei "okay" gewesen, schließlich handelte es sich um einen Meilenstein in seiner Karriere. "Aber wenn ich dann noch mehr Uhren einfach so kaufen wollte, fragte er mich schon, ob das jetzt sein muss. Für ihn wären das sechs Monatsgehälter gewesen." Genervt habe das schon, aber "es hat mich auch geerdet". Man verliere so den Wert der Dinge, die man kauft, nicht aus den Augen, fügte seine Partnerin hinzu.
"Wertschätzen, aber nichts darauf einbilden"
Vor seinem "Durchbruch" in Dortmund spielte der 27-Jährige bei 1860 München. Der neugewonnene Luxus im schwarz-gelben Trikot sei zu Beginn natürlich noch etwas Besonderes gewesen, doch jetzt ist gehöre er zur "Normalität". "Das ist wie mit den Spielen. Am Anfang war ich extrem aufgeregt vor 40.000 Menschen zu spielen, jetzt mache ich das alle sieben Tage." Das Paar stellte klar, dass man sich über die Jahre mit diesem Lebensstandard natürlich verändere, anders auf die Dinge schaue. Doch sei es eben wichtig "dass man es wertschätzt und sich nichts darauf einbildet, nicht denkt, man ist besser als andere".