Sara Salamo im Interview: Besser ehrlich antworten als politisch korrekt
Am 10. November erscheint der Film "El Favor" (dt. Der Gefallen) in den spanischen Kinos. Isco-Ehefrau Sara Salamo spielt eine der Hauptrollen in der Komödie. Sie handelt von einer angesehenen Familie, in der jeder einzelne ein Geheimnis verbirgt. Im Interview mit Elle spricht die 31-Jährige über ihre Rolle als Aura, ihre Werte und die Liebe zur Schauspielerei.
Im Film geht es um die wohlhabende und angesehene Familie Gallardo, die nach dem Tod einer Tante nicht bereit ist, ihr als Gefallen ihren letzten Wunsch zu erfüllen. Dafür erhält jeder einzelne seine "Quittung" in Form von Briefen, die Lügen und dunkle Geheimnisse ans Tageslicht kommen lassen. Im Interview mit Elle wurde Sara Salamo gefragt, welchen Gefallen sie selbst niemals tun würde: "Ich bin sehr normativ. Das Schlimmste für mich wäre, wenn man mich um einen Gefallen bittet, der etwas Unmoralisches oder Illegales beinhaltet."
"Ich dulde keine Lügen"
Auch von Lügen, die jede der Figuren im Film nutzt, um ihre dunklen Geheimnisse zu verbergen, distanziert sich die Schauspielerin: "Ich dulde keine Lügen, auch nicht die sogenannten Notlügen." Geheimnissen akzeptiere sie lediglich, wenn es "Überraschungen sind, um eine andere Person glücklich zu machen." Mit ihrer Rolle als Aura tauchte die Kanarin in eine neue Gefühlswelt ein. Auf die Frage, was sie an ihr reize, antwortete Salamo: "Die Abgeschiedenheit von der realen Welt. Manchmal möchte ich nicht alles infrage stellen und eine Zeit lang in ihrem Universum leben."
Schauspielern, um wieder Kind zu sein
Immer wieder in neue Rollen schlüpfen, ein Mittel, das die zweifache Mutter in ihre Kindheit zurückversetzt" und mich mit Teilen meiner selbst verbindet, die von der Alltagsroutine verschlungen werden. Ich mag es wirklich, meine Grenzen auf geistiger, gefühlsmäßiger und körperlicher Ebene zu erforschen. Ich erforsche, wer ich sein könnte, wenn meine Lebensumstände anders wären."
"Wurde von der Schule verwiesen"
In der Realität ist Sara Salamo stark und unabhängig, setzt sich für Tier - und Umweltschutz sowie Frauenrechte ein. "Ungerechtigkeit, Lügen und Gewalt", kann sie nicht ertragen. Mit ihrer direkten Art stößt die Aktivistin regelmäßig auf Kritik und Ablehnung. Das war schon als Kind der Fall: "Ich könnte Ihnen dutzende Beispiele aus der Schule nennen. Einmal wurde ich sogar von der Schule verwiesen, weil ich auf eine ungerechte Situation hingewiesen und sie angeprangert hatte, von der viele Schüler betroffen waren, die aber niemand auszusprechen wagte. Es war etwas Strukturelles und niemand wollte, dass es infrage gestellt wird."
"Es ist mir angeboren, einzugreifen"
Als mutig bezeichnet Iscos Ehefrau sich allerdings nicht: "Es ist mir angeboren, einzugreifen, wenn ich auf so etwas stoße. Anstatt politisch korrekt zu antworten, bevorzugt sie es, ihre Meinung offen auszusprechen. Ab und an kommen auch in der taffen Schauspielerin die Gedanken daran hoch, was andere über sie denken. Doch ihr Mut, den die selbsternannte Atheistin in sich selbst nicht sieht, wird wohl immer überwiegen.