Anna Adamyans traumatische Geburt: "Kann mich an fast nichts erinnern"
Anna Adamyan hat es geschafft und ist nach vielen Jahren trotz ihrer Endometriose-Erkrankung endlich Mutter geworden. Mit ihrer neuen 18-minütigen Doku, die seit Dienstag bei Youtube und in der ZDF-Mediathek verfügbar ist, will die 27-Jährige aufklären und anderen Frauen und Familien mit Kinderwunsch Mut machen.
"In der Regel kommt nichts so, wie man es sich vorstellt", hatte Anna Adamyan am 18. Juli 2023 im Rahmen der Dreharbeiten zu TruDoku gesagt. Vier Monate später sitzt die Mama eines kerngesunden Sohnes wieder vor der Kamera und erinnert sich zurück: "Das ist so krass, weil ich das so plump gesagt habe, sehr realistisch. So bin ich auch. Trotzdem bin ich aber echt überrascht, dass ich da so reagiert habe und es ist ja auch leider so eingetreten."
"Wusste, ich komme meinem Wunder näher"
Die Geburt endete für Anna Adamyan in einem traumatischen Erlebnis, dessen Verarbeitungsprozess weiterhin andauert. Dabei startete die 27-Jährige hoffnungsvoll und fast schon entspannt in diese allerletzte Phase, bis sie ihr Baby endlich in den Armen halten durfte. "Der Tag, an dem Levi geboren ist, ist pünktlich um 00:15 Uhr gestartet, da ist nämlich meine Fruchtblase hier zu Hause geplatzt." Sie blieb ruhig, "weil ich ja wusste, mit jeder Wehe komme ich meinem Wunder etwas näher."
"Es war ganz schlimm ohne meinen Mann"
Die Geburt startete auf normalem Wege, doch endete in einem Kaiserschnitt unter Vollnarkose. Hier begann das Trauma für die Ehefrau von 1. FC Köln-Profi Sargis Adamyan. "Ich habe einfach nur Angst gespürt. Ich habe die Hand von meinem Mann gehalten, der durfte bis zur OP-Schleuse mitgehen. Es war auch einfach ganz schlimm da ohne meinen Mann", berichtete das Model unter Tränen.
"Kann mich an fast nichts erinnern"
Den Moment, der für Anna Adamyan einer der schönsten ihres Lebens werden sollte, erlebte sie nicht mit: "Ich habe mir immer vorgestellt, wie schön das ist, das alles zu erleben, die ersten Schreie zu hören, und das hab' ich nicht. Da fehlt so unglaublich viel und das krieg ich nicht wieder. Belastend war, mit einem Bauch einzuschlafen und ohne wiedr aufzuwachen. Das ist für mich das Schlimmste, weil ich mich einfach an fast nichts erinnern kann." Doch ins Detail gehen möchte die Influencerin auch weiterhin nicht: "Ich möchte nicht, dass geurteilt wird und weil ich das psychisch aktuell auch einfach noch nicht kann."
"Das triggert mich unglaublich"
"Ich erinnere mich an die Situation im Aufwachraum, weil es mir sehr schlecht ging, als ich aufgewacht bin. Und ich weiß auch, dass die nochmal nachlegen mussten mit Medikamenten und ich ihn da gar nicht so empfangen konnte. Ich kann mich nur an das Negative erinnern. Das kommt immer wieder in so Flashbacks hoch und das triggert mich unglaublich", berichtete sie und verriet, dass das der traumatischste Teil der Geburt war. Und auch zu Hause war nicht plötzlich alles vergessen. Obwohl Adamyan großen Stolz spürte, "dass ich das jetzt endlich erleben darf", war die Anfangszeit "wenn ich ehrlich bin, nicht so magisch, wie sie immer dargestellt wird, was an meiner Geburt lag. Ihm ging's danach eigentlich sehr gut, aber mir ging's einfach nur schlecht. Körperlich und psychisch. Ich hatte auch noch sehr viele Schmerzen, auch an der Narbe. Ich habe dann viel zu schnell versucht, wieder zu funktionieren. Ich war dazu eigentlich gar nicht in der Lage."
"Es war das alles wert"
Heute geht es dem Model viel besser und rückblickend sagt sie: "Jedes Mal, wenn ich den Kleinen anschaue, sehe ich die Jahre davor und alles, was man erlebt hat und das wird nicht weggehen und das muss es auch gar nicht, weil das ist ein Teil seiner Geschichte und auch meiner Geschichte. Es war das alles wert und ich bin unglaublich dankbar. Diese Zeit hat mich geprägt und sie wird mich immer prägen." All die Liebe vom kleinen Levi, "dieses Vertrauen, was er mir übermittelt, ist so unbeschreiblich und so unbezahlbar."
Hier geht es zur Doku: