Anna Adamyan: "Ich war wie eine Figur in einem Mario-Game"
Mit 19 Jahren hat Anna Adamyan die Schockdiagnose Endomitriose erhalten. Zwei Jahre später beziffern Ärzte in einer Kinderwunschklinik ihre Chancen, schwanger zu werden, gen null mangels Eizellen-Produktion. Anna Adamyan hat dennoch nach Möglichkeiten gesucht, sich ihren Kinderwunsch zu erfüllen. Im Podcast "Die Johnsons" hat das Model nun mit den Hosts Ana und Tim Johnson über ihren harten Weg von der ersten Fehlgeburt bis zur geglückten Schwangerschaft gesprochen.
2021 standen die Chancen, ein Kind zu bekommen, verschwindend gering, dennoch nahm sich Anna Adamyan gemeinsam mit Partner Sargis Adamyan vor, alles zu unternehmen, um sich den Kinderwunsch zu erfüllen. Im August 2023 kann das Paar bilanzieren: Die Mühen haben sich gelohnt. In den kommenden Tagen erwartet Anna Adamyan ihr erstes Kind. Das Model zeigte sich deshalb nun im Podcast "Die Johnsons" dankbar dafür, "in einer privilegierten Situation" zu sein. Schließlich konnte sie sich im Gegensatz zu vielen anderen Menschen die zahlreichen privat zu leistenden Behandlungen bezahlen.
Von Insemnation über Gebärmutterspiegelung bis Eigenbluttherapie
Adamyan erinnerte sich zurück an die Jahre, in der der Versuch, schwanger zu werden, puren Kampf bedeutete. Insgesamt zwei Fehlgeburten erlitt die 27-Jährige, die erste machte sie im Dezember 2021 öffentlich. Elf künstliche Befruchtungen musste sie hinter sich bringen. "Alle haben mir gesagt, ich sei ein untypischer Fall", erklärte Adamyan im Podcast. Das Paar versuchte es mit verschiedensten Diagnostika wie Gebärmutterspiegelung oder Biopsien und 2022 mit einer Eigenbluttherapie in Belgien, um die Produktion der Eizellen anzuregen. Damals spielte Ehemann Sargis eine halbe Saison lang für den FC Brügge, deshalb nahm seine Frau die Behandlung dort vor. Auch eine Immunologin suchte sie auf, denn nicht nur die Krankheit Endometriose kann ein Problem sein, es spielen auch weitere gesundheitliche Faktoren eine Rolle.
Adamyan: "Ich habe nur funktioniert"
Wenn Anna Adamyan es selbst nicht einsehen wollte, machte ihr oft der eigene Körper klar, dass gerade eine Grenze überschritten wurde. Wegen zu hoher Hormondosen, aufgrund von Behandlungen, um die Eierstöcke zu stimulieren, musste die Influencerin in dieser Zeit auch ins Krankenhaus. Immer wieder litt sie unter großen Schmerzen, doch Pausen waren unerträglich: "Ich konnte meinen Kopf nicht abstellen. Ich wollte immer noch mehr tun, auch wenn ich schon alles getan hatte." Nach der Fehlgeburt Ende 2021 folgte der nächste Befruchtungsversuch bereits im März: "Ich brauchte danach zwar Zeit, doch ich habe mich immer schon damit beschäftigt, wie es weitergeht. Es war meine Aufgabe. So habe ich es auch angesehen."
"Ich bin nicht das beste Vorbild"
Nie zur Ruhe zu kommen und es ununterbrochen weiterzuversuchen, war im Nachhinein betrachtet nicht der gesündeste Weg, stellte Adamyan im Gespräch mit den Johnsons fest: "Ich war wie eine Spielfigur in einem Mario-Game, die von Level zu Level hüpft und bloß nicht runterfallen darf." Wenn dann aber Ruhe einkehrte, so die 27-Jährige, "dann kam der komplette Breakdown und das war rücklickend auch nicht so gut." Sie bezeichnete sich auch als "nicht das beste Vorbild. Ich musste mich direkt mit dem nächsten Versuch beschäftigen. Es war Verdrängung." Was der baldigen Mutter aber in all der Zeit half: "Reden. Immer reden. Ich bereue nicht, dass ich so einen Seelenstriptease hingelegt habe." Was Anna Adamyan im Nachhinein sicherlich auch nicht bereut: So hartnäckig drangeblieben zu sein, denn in wenigen Tagen ist der schwere Weg endlich geschafft: Sie wird zum ersten Mal Mama.